Die Freiwilligen Feuerwehren müssen sich immer größeren Herausforderungen stellen, um bei Alarmen tagsüber während der Arbeitszeit auf qualifizierte Einsatzkräfte in der gebotenen Eile und ausreichender Zahl zurückgreifen zu können. Zu bedenken gilt, dass flächendeckender Schutz und Hilfe für die Bevölkerung ohne den Einsatz der Freiwilligen Einsatzkräfte nicht leistbar wären. Da ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern, Freiwilligen Feuerwehren und den für den Brandschutz verantwortlichen Städten und Gemeinden essenziell für die Bereitstellung qualifizierter Einsatzkräfte, insbesondere wenn die Sirenen zwischen 6 und 18 Uhr zum Einsatz läuten.
Vor diesem Hintergrund haben sich zehn Unternehmen aus dem Landkreis Gießen in vorbildlicher Weise und mit verantwortungsbewusstem Handeln, neben all ihren unternehmerischen Herausforderungen, besonders verdient gemacht. Es handelt sich um Arbeitgeber, die in ihrem Betrieb ehrenamtliche Feuerwehrangehörige beschäftigen und diese bei der Ausübung ihrer Feuerwehrpflichten in Ausbildung und Einsatz unterstützen. Um dieses Engagement zu würdigen, haben die örtlichen Wehrführer gemeinsam mit den Kommunalverwaltungen die Auszeichnung „Partner der Feuerwehr“ für folgende Unternehmen beantragt:
-
Krauskopf Automatisierungstechnik (Biebertal)
-
Malerfachbetrieb W. Häuser Rühl, Wäscherei Pauli, SMB Schröder, PROLIT Verlagsauslieferung, ROVEMA (Fernwald)
-
ALBAN Technische Anlagen, Oberhessisches Diakoniezentrum Johann-Friedrich-Stift (Laubach)
-
Fa. Hans Polauer (Lollar)
-
Erletz Reisen (Staufenberg)
Verliehen wurden die Auszeichnungen samt Übergabe der Förderschilder in einer Feierstunde vom Kreisfeuerwehrverband Gießen, an der auch Obermeister Hartmut Gall von der Kreishandwerkerschaft teilgenommen hat.
Michael Klier (Vorsitzender des KFV Gießen) ging auf die Herausforderungen der Unternehmen ein, die Freiwillige Einsatzkräfte beschäftigen und unterstützen: „Für Unternehmer stellt sich die Herausforderung, kurzfristige Ausfälle durch Einsätze oder auch Ausbildungen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kompensieren. Der Lohnausfall dafür wird zwar von der Kommune erstattet, was bleibt ist die Planungsunsicherheit.“ Gleichermaßen bringt die Beschäftigung von teils hoch qualifizierten Einsatzkräften diverse Vorteile für die Unternehmen: „Nicht zu vernachlässigen sind die im Ehrenamt erworbenen Fach- und Führungsqualifikationen der Einsatzkräfte aus dem Brand- und Katastrophenschutz, die auch aufgrund ihres hohen Maßes an Verantwortungsbewusstsein in den Unternehmen sehr geschätzt werden. Beispielsweise werden Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren in Unternehmen häufig als Ersthelfer, Evakuierungshelfer oder Brandschutzhelfer eingesetzt, da sie die nötigen Qualifikationen durch die Grundausbildung bei der Feuerwehr bereits erworben haben und gleichzeitig im Unternehmen über die nötigen Ortskenntnisse verfügen.“
Landrätin Anita Schneider bedankte sich bei den ausgezeichneten Unternehmen für ihr Engagement: „Brände, Unfälle, Überschwemmungen – Feuerwehren rücken zu vielen verschiedenen Einsatzlagen aus und ihre Einsatzkräfte sind rund um die Uhr für den Ernstfall gewappnet. Die Einsatzbereitschaft ist jedoch in den Morgenstunden oder am frühen Nachmittag teilweise sehr eingeschränkt, wenn die ehrenamtlichen Einsatzkräfte ihrer Arbeit nachgehen, die sich zudem oft nicht am Wohnort befindet. Da helfen Partnerschaften mit Unternehmen, die ihre ehrenamtlich aktiven Mitarbeitenden für Einsätze freistellen. Für dieses große Verständnis und die gute Zusammenarbeit als ,Partner der Feuerwehr‘ möchten sich die Kommunen, die Feuerwehren und der Landkreis herzlich bei allen teilnehmenden Unternehmen bedanken.“