Kreisfeuerwehrverband appelliert an Eigentümer, die Rauchmelderpflicht umzusetzen – Studien belegen: Rauchmelder retten Leben.
Anlässlich des Rauchmeldertags am Freitag, den 13. November, weist der Kreisfeuerwehrverband Gießen (KFV) auf die Initiative „Rauchmelder retten Leben“ und der Erfolge ihrer 20-jährigen Informationskampagne hin: Die Aufklärungsarbeit gemeinsam mit vielen Partnern und die zum Jahresende nahezu bundesweit eingeführte Rauchmelderpflicht haben dafür gesorgt, dass die meisten Menschen in Deutschland durch Rauchmelder vor tödlichem Brandrauch besser geschützt sind.
Studien belegen: Rauchmelder retten Leben
Michael Klier, Vorsitzender des KFV erklärt: „In Deutschland retten Rauchmelder pro Tag durchschnittlich vier Menschen vor gesundheitlichen Schäden oder sogar dem Tod. Das ergab eine Auswertung der Medienberichterstattung von Dezember 2019 bis Februar 2020.“ Auch die im März dieses Jahres veröffentlichte Studie „Wirksamkeit der Rauchwarnmelderpflicht“ weist statistisch nach, dass seit Einführung der Rauchmelderpflicht immer mehr Leben gerettet werden.
Kreisfeuerwehrverband Gießen unterstützt Informationskampagne
Dennoch sterben deutschlandweit jährlich rund 360 Menschen durch Wohnungsbrände. Die überwiegende Mehrheit der Brandtoten fällt nachts dem Feuer zum Opfer. Dabei sterben 95 % an den Folgen einer Rauchvergiftung – nicht am Feuer selbst. Rauchmelder haben sich als kleine Lebensretter bewährt. Sie schlagen Alarm, sobald Rauch registriert wird. Jedoch ist für viele der Umgang mit Rauchmeldern mit vielen Fragen verbunden und die Bedeutung des Geräts im Brandfall wird oft unterschätzt. Wie der Rauchmelder funktioniert und gepflegt werden kann, bleibt unklar. „Nach der Installation sind die wichtigsten Informationen über die Funktion des Rauchmelders oft nicht mehr präsent. Kein Wunder also, dass viele eine regelmäßige Pflege der Geräte gar nicht auf ihrem Radar haben. Deshalb unterstützt der KFV die Informationskampagne, um das Thema immer wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen“, sagt Lothar Theis, stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Gießen.
Auf die Wartung kommt es an
„Nur ein funktionierender Rauchmelder kann Leben retten“, sagt Stefan Becker, Schriftführer und Leiter der Geschäftsstelle des KFV. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Funktionsfähigkeit des Rauchmelders mindestens einmal im Jahr durch Betätigung des Testknopfes zu prüfen. Zudem empfiehlt es sich, den Rauchmelder vor längeren Urlaubsreisen zu überprüfen. Dabei sollte auch darauf geachtet werden, ob der Rauchmelder verschmutzt ist, denn dies beeinträchtigt ebenfalls die Funktionsfähigkeit.
Vorschriften in Hessen
Die Hessische Bauordnung sieht vor, dass jeweils ein Rauchmelder im Schlafzimmer, Kinderzimmer und in Fluren, die auch als Rettungswege dienen, angebracht werden muss. Zudem empfiehlt der KFV die Installation von weiteren Rauchmeldern in Gemeinschaftsräumen und Wohnzimmern. Gesetzlich vorgeschrieben sind das CE-Kennzeichen und die DIN-Angabe EN 14604. Zusätzlich empfohlen wird die Auswahl eines Rauchmelders mit der Aufschrift „Q“. Diese Rauchmelder sind qualitativ hochwertiger und kosten ca. 25 Euro. Erhältlich sind sie in Elektro-, Fach- und Baumärkten sowie im Internet. Die hochwertige Qualität zeigt sich dadurch, dass sie weniger anfällig sind für Fehlalarme. Zudem enthält ein solcher Rauchmelder eine fest eingebaute Batterie mit einer Lebensdauer von mindestens 10 Jahren. So entfällt der häufige Batteriewechsel.
Vielfältige Varianten zur Auswahl
Bei der Anschaffung von neuen Rauchmeldern sieht man, dass das Angebot und die Möglichkeiten heute sind vielfältig sind. Es gibt zum Beispiel funkvernetzte Melder oder besondere Lösungen, wie Rauchmeldersysteme für Gehörlose. Weitere Informationen bietet die Internetseite https://www.rauchmelder-lebensretter.de/
Bildquelle: Forum Brandrauchprävention e.V.